Wirkprinzipien der Klassischen Massage
Die Massage als wahrscheinlich älteste Heilkunst der Erde, gilt auch als Urform der Behandlung verschiedener Erkrankungen.
Wer kennt die Therapieform Massage schon nicht? Jeder einzelne von uns hat schon intuitiv an einem schmerzhaften Körperbereich gedrückt oder mit der Hand gestrichen, um eine Linderung der Schmerzen zu erreichen.
Wichtig ist, dass man zwischen Wellness- und medizinischer Massage unterscheidet. Natürlich haben wir beides in unserem Angebot. Wir empfehlen jedoch grundsätzlich die medizinische Massage, da sie mehr Wirkprinzipien als eine Wellnessmassage hervorruft.
Somit kommen wir zu den Wirkprinzipien der Klassischen Massage.
Psychogene Wirkungen
Die psychogene Wirkung ist eine der wichtigsten Effekte der medizinischen Massage. Sie führt zu einer allgemeinen Entspannung. Kaum jemand lässt sich ungern massieren. Die positiven Wirkungen der medizinischen Massage sind unumgänglich. Nach der Behandlung ist der Muskeltonus (Spannung der Muskeln) reguliert, Schmerzen wurden gelindert, Stresshormone abgebaut, die Wundheilung wurde angekurbelt und die Immunität wurde gestärkt. Weiter wird der Allgemeinzustand verbessert, Angstgefühle werden vermindert und eine Besserung einer depressiven Stimmungslage ist bemerkbar.
Ausstreichende Wirkung
Die verbesserte Durchblutung in den oberflächlichen Hautgefäßen ist ein sofort sichtbares Ereignis, die Haut wird gerötet und erwärmt. Die tiefliegenderen Gefäße werden ebenfalls beeinflusst, was auch einen länger anhaltenden Effekt erzielt. Weiter bewirken Streichungen in Richtung des Herzens eine Entleerung der venösen Gefäße. Demzufolge sinkt kurzfristig der venöse Druck, und die Venen können wieder gefüllt werden. Insgesamt wird auf diese Weise das venöse Blut schneller abtransportiert und ersetzt. Mit dem Blut werden die Endprodukte des Stoffwechsels schneller ausgeschieden und die Gewebszellen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Effekt beruht jedoch nicht nur auf der Anregung des Blutflusses in den bestehenden Gefäßen. Die Massage bewirkt auch eine Öffnung der Blutkapillare, welche vor der Massage geschlossen waren. Somit kommt es zu einer Vergrößerung der Kapillaroberfläche. Zusätzlich bewirkt die medizinische Massage das Lösen von Verklebungen zwischen Gewebsschichten.
Biochemische Effekte
Massagetechniken wie die Friktionen, insbesondere die Querfriktionen, führen zu einer minimalen Verletzung des Gewebes, vergleichbar mit einer leichten traumatischen Veränderung. Durch die Schädigung einzelner Zellen werden verschiedene Substanzen freigegeben. Eine davon ist das Histamin. Für dessen Freisetzung ist der mechanische Reiz durch die Massage ausreichend. Die Wirkung des Histamins zeigt sich in der Erweiterung der Kapillaren und Arteriolen (kleine Arterien) sowie der Permeabilitätssteigerung (Durchlässigkeit) der Gefäßwände. Die opiatähnliche Substanz Endorphine, welche für ihre schmerzhemmende Wirkung bekannt ist, wird vor allem bei der Anwendung von Triggerpunkten (siehe Therapieform Triggerpunkte) ausgelöst.